Chez Etienne
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Chez Etienne

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 Brauchtum - Adieu?

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Waltzing Matilda

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BeitragThema: Brauchtum - Adieu?   Brauchtum - Adieu? EmptyDo Nov 12, 2015 7:51 pm

Gestern, 11. November, im Altenheim:
Hoppediz-Erwachen, Karnevalsauftakt auf vielen TV-Programmen, Lärm auf den Etagen.
Eine Pflegerin mit „jecker Mütz“ animiert die alten Leutchen.

Gestern Abend im Ort:
St. Martinszug. Der Zug zieht am Altenheim vorbei, im „Pavillon“ (sozusagen die „Festhalle“ des Heimes“), sind von der Technik (also auch mir) Stuhlreihen aufgestellt worden. Der Pavillon bietet reichlich Ausblick zur Straße.

Heute im Heim:
Kein Feedback zu St. Martin. Ich höre keinen Kommentar; kein Wort. Als wäre nichts gewesen.
Ich habe gestern auch keinen Zug gesehen, keine Musik gehört, kein Martinsfeuer gesehen.

Nachdem hier viele Züge „stillgelegt“ worden sind, weil diese nicht mehr von der Polizei begleitet werden (zu teuer geworden…) und die Veranstalter die Sicherheit nicht gewährleisten können (wer haftet bei Unfällen?), werde ich das Gefühl nicht los, dass Brauchtum hier in Deutschland langsam ausstirbt.
Nur dämlichen Karneval, nur sinnloses Saufen und Lärm allerorten – das scheint niemals auszusterben.
Gerade jetzt, wo der Flüchtlingsstrom uns überrennt, ist doch dieses Thema, das Teilen, aktueller denn je…

Mir graust auch schon vor Weihnachten:
Geschenkewahn, Kaufrausch, Hektik, Streß. Familien(pflicht)besuche, Weihnachtsmärkte, Fressorgien.
Nix mit „besinnlicher Weihnachtszeit“.

Empfinde nur ich das so?
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Catwoman

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BeitragThema: Re: Brauchtum - Adieu?   Brauchtum - Adieu? EmptyFr Nov 13, 2015 10:43 am

An einem Martinszug gibt's ja auch nichts zu verdienen.
Beim Karneval sieht das schon anders aus, dat fliesst das Bier und rollt der Rubel.
Was Weihnachten betrifft, ich hab da keinen Geschenkewahn oder Kaufrausch. Stress und Hektik mach ich mir nicht. Und Besuch empfange ich nur oder ich geh selber zu Besuch wenn ich das möchte, also auch was das betrifft kein Stress bei mir. Und eine 'besinnliche Weihnachtszeit' muss man sich schon selber machen, denke ich.
Und wenn du teilen willst, wer hindert dich daran Mat ?
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Waltzing Matilda

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BeitragThema: Re: Brauchtum - Adieu?   Brauchtum - Adieu? EmptyFr Nov 13, 2015 8:33 pm

Zitat :
An einem Martinszug gibt's ja auch nichts zu verdienen.

Das ist wohl der springende Punkt – und ein Armutszeugnis für unsere moderne Zeit.

Zitat :
Und eine 'besinnliche Weihnachtszeit' muss man sich schon selber machen, denke ich.

Das würde ich gerne….
Weihnachtsdekoration auf allen Etagen, allen Bereichen, in der Eingangshalle, im Pavillon, in der hauseigenen Kapelle und in der Cafeteria.
Dazu ein heimeigener Weihnachtsmarkt, riesige Bäume aus dem Wald holen (Schinderei, echt  wirr …) etc.pp.
Nee, echt: wer einmal selbst erfahren hat, wieviel Arbeit Weihnachten ist, wenn man in einem (Alten)Heim arbeitet, der ist heilfroh, wenn dieser ganze Hokuspokus vorbei ist.  Kotzen01  
Da ist es wirklich unmöglich, sich davon abzugrenzen und für eine besinnliche Zeit zu sorgen.Weihn09
Zu guter Letzt hab ich über Weihnachten noch Bereitschaftsdienst….
Vor allem aber: die Weihnachtszeit ist für viele Branchen die umsatzstärkste Zeit, und bei all dem Streß und dem Kommerz geht der Sinn dieses Festes flöten.


Zitat :
Und wenn du teilen willst, wer hindert dich daran Mat ?

Hab mich wohl etwas unklar ausgedrückt. Mir ging es um etwas anderes:
St. Martin stellt ein Vorbild dar. Das Teilen des Mantels steht –für mich zumindest- sinnbildlich für menschliches Miteinander, für Integration und dafür, diejenigen am Leben teilhaben zu lassen und ein menschliches Dasein zu ermöglichen, die Not leiden.
Und ich denke, angesichts der zahlreichen Flüchtlinge verdient diese Tugend eine besondere Betonung in der Öffentlichkeit.
Stattdessen aber verschwindet St. Martin langsam aus dem Blickfeld. Und während er am 11. November immer mehr in der Versenkung verschwindet, gewinnt der Karneval mit dem „Hoppediz-Erwachen“ zunehmend an öffentlicher Aufmerksamkeit.
Genauso war es zum Monatsanfang.
Wenn ich auch mit der Kirche „nichts am Hut“ habe, bedaure ich es, dass Allerheiligen mehr und mehr von Halloween verdrängt wird.
Gaudi und Grusel statt vorgelebter Menschlichkeit.
Was wird noch alles dem Kommerz und der Oberflächlichkeit geopfert?
Kotzen01  hopeless
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