Grüner Strom mit fadem Beigeschmack

Ich hab ja immer mal Broschüren von Anbietern von grünen Strom im Briefkasten.
Hab schon öfter mal drüber nach gedacht darauf um zu steigen weil's ja schon besser für die Umwelt ist, hab's aber bis jetzt noch nicht gemacht. Nach einer Unterhaltung mit einem Bekannten über dieses Thema wollte ich mich doch mal ein bisschen schlau machen und hab mich mal auf's Internet gestürtzt und da etwas erfahren was mich sehr erstaunte und auch sehr entsetzte.
Man sollte ja meinen dass man mit grünem Strom auf der 'sicheren Seite' sei was Umweltschutz und erneuerbarer Energie betrifft.
In manchen Fällen ist das wahrscheinlich auch so z.B. bei Sonnen - und Windernegrie.
Aber bei Energie aus 'Biomasse', die mittlerweile auch schon einen grossen Anteil an 'grünem Strom' liefert sieht das doch etwas anders aus. Zur 'Biomasse' rechnet man u.a. Holzabfälle, Frittierfette und Öle und auch Gartenabfälle usw.
Was ich bisher noch nicht wusste und was mich geschockt hat ist, dass man tote Stierkälber auch zur 'Biomasse' zählt, wobei der Begriff 'Biomasse' dadurch schon etwas perverses hat.
Stierkälber sind ein 'Abfallprodukt' der Milchindustrie. Sie wachsen nicht so schnell wie weibliche Kälber und es würde dadurch ( für die Standarts der Vieh - und Milchindustrie ) viel zu lange dauern bis sie schlachtreif wären, kurz gesagt es rentiert sich nicht.
Was macht man also, man 'euthanasiert' diese Kälber sofort und die landen dann in der 'Biomasse'. Alleine hier in Holland kann man schon rund 40.000 Haushalte mit Energie versehen die entsteht aus dem Verbrennen von Stierkälbern.
Und es kommen jeden Tag wieder neue hinzu, es werden ja sicher genau so viele Stierkälber geboren wie weibliche Kälber die den zweifelhaften Vorteil haben einige Monate länger zu leben bevor man sie schlachtet.
Ich weiss nicht ob ihr das alles schon wusstet ? Für mich war das vollkommen neu und ich hätte mir sowas niemals vorgestellt und erwartet hätte ich sowas auch nicht. Da finde ich den Begriff 'grüner Strom' schon sehr irreführend, weil man doch meinen sollte damit etwas Gutes zu tun ?! 'Grün' bedeutet also auch vollkommen gesunde Tiere zu töten und zu 'Briketts' für die Heizung zu verarbeiten.
Aber mit Hähnchenkücken macht man das ja auch so, die werden ja auch sofort nach dem Schlüpfen aussortiert und geschreddert.
Da frag ich mich mal wieder ab : In was für 'ner Welt leben wir eigentlich ?!
Solange ich nicht ausschliessen kann dass der grüne Strom den ich nehmen würde mit solchen 'Mitteln' gewonnen wird ( und das kann man ja nicht, das erfährt man ja auch nicht von den Anbietern ) verzichte ich da doch lieber drauf !

Ich glaube, ich werde alt. Hab diesen Beitrag erst gestern gesehen….

Cat, ich glaube, man muß diese Sache aus zwei verschiedenen Richtungen betrachten.
Ethisch betrachtet ist das ein „no go“.
Ebensogut könnten wir demnächst auch unsere verstorbenen Angehörigen verheizen….
Von der „grünen“ Seite betrachtet ist es wohl tatsächlich „grün“.
„Biomasse“ ist eben genau das: organischer Abfall. Und Leichname oder Kadaver sind – organischer Abfall.
Wobei es mich wundert, wenn ganze Stierkörper verbrannt werden.
Wird nicht vorher alles, was verwertbar ist, entnommen?
Fett, Knochen(mehl), Haut/Leder usw.?
„Grün“ bedeutet eben nicht, eigens dafür vollkommen gesunde Tiere zu töten und zu 'Briketts' für die Heizung zu verarbeiten.
Sie werden so oder so getötet, weil man Kühe zur Milch- und Fleischgewinnung will. Stiere sind für die Bauern „nutzlose Fresser“. Ihr Fleisch ist wenig wert und wird nur dann verwertbar, wenn sie vorher kastriert worden sind. Sonst schmeckt es herbe.
Aber Kastration kostet wiederum.
Die Alternative wäre, die Körper zu „begraben“. Das aber würde das Grundwasser belasten.
So betrachtet ist die Verbrennung möglicherweise sogar die sinnvollste Methode der „Beseitigung“.
Können wir das verhindern?
Wohl kaum.
Wir können nur durch unseren Konsum die Mengen beeinflussen.
Je weniger Fleisch und Tierprodukte wir kaufen, desto geringer die Nachfrage und desto weniger Tiere werden abgeschlachtet und „verwertet“.
Ich bin zwar nun kein Vegetarier oder Veganer, aber Fleisch esse ich selbst nur noch, wenn ich außer Haus bin. Bei Mutter also oder im Restaurant.
Und auch sonst habe ich meinen „tierischen“ Anteil deutlich gekürzt. Kaum Eier, deutlich weniger Milch, fast keinen Joghurt mehr (hab ich früher in Unmengen verzehrt).
Und neulich habe ich mir einen Gürtel aus Polypropylen gekauft, keinen Ledergürtel mehr.
Das ist immerhin ein erster Schritt.

Und wo wir schon einmal dabei sind:
mein Brotaufstrich ist sehr eintönig:
Marmelade, Kraut, Marmelade, Kraut, Honig, Marmelade, Schokostreusel...
Mitunter Käse.
Ich kann´s bald nicht mehr sehen. In der "Veggie-Abteilung" findet man vegane Brotaufstriche. Schmecken sogar ganz angenehm - sind aber sauteuer.
Während der warmen jahreszeit gerne Radies, aber im Winter schmecken die nach Wasser.
Gibt´s Alternativen?

Waltzing Matilda schrieb:

Von der „grünen“ Seite betrachtet ist es wohl tatsächlich „grün“.
„Biomasse“ ist eben genau das: organischer Abfall. Und Leichname oder Kadaver sind – organischer Abfall.

Ja, so ist es wohl, ganz nüchtern betrachtet.

Waltzing Matilda schrieb:

Und auch sonst habe ich meinen „tierischen“ Anteil deutlich gekürzt. Kaum Eier, deutlich weniger Milch, fast keinen Joghurt mehr (hab ich früher in Unmengen verzehrt).
Und neulich habe ich mir einen Gürtel aus Polypropylen gekauft, keinen Ledergürtel mehr.
Das ist immerhin ein erster Schritt.

Das ist ein großer Schritt, denn das wichtigste ist, für sich selbst die Konsequenzen aus dem Wissen zu ziehen.
Und wie Du schon sagst, als Folge davon zu wissen, dass man durch den eigenen Konsum oder Nicht-Konsum Einfluss auf die Mengen hat.

Waltzing Matilda schrieb:

mein Brotaufstrich ist sehr eintönig:
Marmelade, Kraut, Marmelade, Kraut, Honig, Marmelade, Schokostreusel...
Mitunter Käse.
Ich kann´s bald nicht mehr sehen. In der "Veggie-Abteilung" findet man vegane Brotaufstriche. Schmecken sogar ganz angenehm - sind aber sauteuer.
Während der warmen jahreszeit gerne Radies, aber im Winter schmecken die nach Wasser.
Gibt´s Alternativen?

Klingt gar nicht so eintönig.
Gibt doch soviele leckere Marmeladen.
Banane auf Brot schmeckt auch super, kannst Du mal probieren.
Es gibt auch veganes Nutella und sowas wie Frischkäse, aber eben nicht auf Milchbasis.
Und natürlich vegane "Wurst", die man natürlich nicht als Wurstersatz braucht, aber vielleicht mal als anderen Geschmack zur Abwechslung.

Wie ist es mit Müsli oder Haferflocken als Abwechslung zum Brot, magst Du das? Mit Hafermilch oder Mandelmilch oder Reismilch auch sehr lecker.

Catwoman schrieb:

Da frag ich mich mal wieder ab : In was für 'ner Welt leben wir eigentlich ?!

Ja.
Irgendwie muss man wohl akzeptieren, dass eine unendliche Vielfalt von Lebensauffassungen nebeneinander existiert.
Und, wie gesagt, für sich selbst möglichst nach der eigenen Wahrheit leben.

Banane aufs Brot?
Muß ich mal versuchen.....
Und Marmeladen sind zwar lecker, aber zuckerreich.
Ich möchte dieses Jahr wieder mehr aufs Rad, letztes Jahr war nix.
Und da müssen einige Pfund wieder runter.
Dinge wie Hafer- oder Mandelmilch sind mir noch nicht begegnet.
Im "Kaufland" hab ich sie noch nicht gefunden, und die kleinen "Krauerläden" hier in Krötenhausen haben da rein gar nichts. Wie es aussieht, fahre ich wohl doch wieder mit Mutter einkaufen demnächst.
Nur freitags nach der Arbeit, nicht mehr samstags.
Ich muß eh zum Kaufland, denn hier in der Pampas bekomme ich die einfachsten Dinge nicht.
Hab mir am WE mal wieder Pommes gemacht, und die Kartoffeln bekomme ich nur im Kaufland, weil es mehlige sein müssen. Scheint sonst keiner zu haben.
Den Ketchup, den ich sonst immer habe, haben die leider aus dem Programm genommen. Hab mittlerweile mehrere ausprobiert, aber keiner dabei, der mir schmeckt. Alles nur Zuckersirup mit Farbstoff. Bäääh...
Na, ich halt die Äuglein offen.